Was sagt der große Stift zum kleinen Stift? - Wachs mal Stift.
Vor einigen Jahren sagte mir jemand: In jedem Witz steckt eine Kernwahrheit. Und ich glaube auch in diesem unglaublich flachen Exemplar. Wir bewegen uns in einer Zeit, in der unglaublich viel Wert auf persönliches Wachstum gelegt wird. Selbstoptimierung und Effizienz sind zumindest in unserer deutschen Gesellschaft hohe Güter und der Trend macht sich auch hier, im eher kollektivistisch geprägten Peru, langsam aber sicher breit. Zuerst komme ich, mir muss es gut gehen, ich muss meine Ressourcen pflegen und schützen. Und mit der Einkehr nach innen finde ich die Energie um nach außen zu gehen. Das klingt alles super. Und ich bin ein großer Freund davon, stetig zu wachsen, zu heilen und zu einem besseren Menschen zu werden. Aber finden wir das nötige Handwerkszeug dafür wirklich in uns selbst? Öffnet man Social Media wird man geradezu mit klugen Sprüchen überhäuft: 'Das wahre Glück liegt in dir', 'Alles was du brauchst hast du bereits', 'Du bist perfekt'. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Doch stimmt das alles auch?
Als Christ ist Jesus meine Mitte. Und dafür bin ich unendlich dankbar. Denn ich habe schon in so mancher dunklen Stunde in die Abgründe meines Selbst gesehen. Und was ich dort fand, war weder perfekt noch erstrebenswert. Nichts, was ich in meine Mitte stellen wollen würde. Und dann schaue ich Jesus an. Ja, ich möchte ein besserer Mensch werden. Ja, ich möchte jeden Tag ein Stückchen heiler werden und lernen, mit mir und meinen Kräften sorgsam umzugehen. Aber nicht, damit es mir besser geht. Mein Ziel ist es Jesus immer ähnlicher zu werden. In ihm zu wachsen ist das größte Geschenk, dass wir uns selbst und unserem Umfeld machen können. Unsere Beziehungen werden davon profitieren, wenn ER unseren Charakter formen darf.